Stimmt es, dass Gülle stinkt?
01.02.2022
„Was früher die gute Landluft war, wird heute oftmals als Ärgernis empfunden. „Gülle stinkt und verunreinigt das Grundwasser“, heißt es […]
Doch was ist Gülle eigentlich? – „Das Wort „Gülle“ kommt ursprünglich aus dem Niederdeutschen und bedeutete so viel wie „Pfütze, Lache“. Erst viel später bekam „Gülle“ die Bedeutung, die das Wort heute hat, nämlich eine Mischung aus Kot und Harn unserer landwirtschaftlichen Nutztiere Schwein und Rind. Daneben gibt es noch weitere organische Düngeformen, wie Jauche oder Mist, die je nach Haltungsform der Tiere entstehen. Sie sind kein Abfall, sondern ein natürliches, organisches Düngemittel.“
Ab dem 1.Februar dürfen wir Landwirte wieder Dünger ausbringen. Jedoch nicht einfach pauschal! Vor jeder Düngungsmaßnahme ist eine Düngebedarfsermittlung anzufertigen, die aussagt, wie viel kg Stickstoff und Phosphor die jeweilige Kultur pro Hektar während ihrer Vegetationsperiode benötigt. Darüber hinaus benötigen wir Bodenuntersuchungen, welche zeigen, wie viel Stickstoff sich noch in unseren Boden befindet.
Auch beim Ausbringen sind wir an gewisse Bedingungen gebunden. Der Boden muss aufgetaut, darf nicht wassergesättigt oder schneebedeckt sein.
Ein weiterer Aspekt ist, dass wir nicht einfach Gülle oder auch Gärreste der Biogasanlagen, ausbringen in dem wir den Schieber auf dem Acker öffnen und die organischen Dünger aus dem Fass laufen lassen, was viele jedoch vermuten.
Wir sind verpflichtet auf dem Ackerland den org. Dünger in streifenform abzulegen! Dies geschieht durch moderne Techniken, wie einem Güllefaß mit Schleppschlauchverteiler oder besser noch mit Schleppschuhen oder Schlitzgeräten, die Dünger direkt in den Boden einschlitzen und so die Emissionen verringern. (↓Bilder dazu weiter unten↓)
„Große Maschinen und riesige Güllefässer sind dabei nicht gleichbedeutend mit großen Güllemengen auf der Fläche. Im Gegenteil: je größer, teurer und moderner die Maschinen, desto exakter ist zumeist die Verteilung der Gülle. Sogar eine Messung der Nährstoffe in der Gülle während der Ausbringung ist heute technisch schon möglich!“
Doch warum „[…] wird Gülle überhaupt auf Acker und Grünland ausgebracht?“
Gülle hat zwei unschlagbare Vorteile: Sie enthält meist alle
wichtigen Nährstoffe
für die Pflanzen und liefert gleichzeitig organische Substanz für den Boden, die für eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit
sorgt.
16.11.2020 Ende Oktober wurden unsere Zuckerrüben gerodet. Dies erfolgte mit einem Rübenroder. Dieser köpft zuerst die Rüben und trennt so die Blattmasse vom eigentlichen Rübenkörper ab, die Blätter verbleiben auf als natürlicher Dünger auf dem Acker. Anschließend holen Rodeschare die Rübe aus der Erde und befördern diese über Siebbänder und Reinigungswalzen in den Bunker. Abgeladen werden die Rüben am Feldrand in sogenannten Mieten. Von hier werden diese anschließend von einer Rübenmaus auf LKW's verladen und gelangen so zur Zuckerfabrik.
- Man muss mit der Zeit gehen, sonst geht man mit der Zeit. - 12.05.2020 Vor ein paar Wochen kam endlich unser Güllefass von der Firma Annaburger mit Schleppschlauchgestänge von Vogelsang an. Durch die Ausbringung über Schleppschläuche wird die Gülle direkt in Wurzelnähe abgelegt. Dies ist vor allem emmissonsarmer als zuvor. Um schlagkräftiger zu sein und auf die steigenden Auflagen der Politik zu reagieren wurde in ein zweites Güllefass investiert.